
Quelle: E&M
AUS DER AKTUELLEN ZEITUNG:
„Das Risikoprofil von Speicherprojekten ist komplex“
Arne Weinig, Geschäftsführer von Tauber Energy, erläutert im E&M-Interview, warum das Speichergeschäft ein besonderes ist.
E&M: Herr Weinig, vergangenen Oktober gingen Sie mit der Tauber Energy an den Markt. Was unterscheidet das Unternehmen von der
Muttergesellschaft Tauber Solar, die seit über 20 Jahren aktiv ist?
Weinig: Tauber Solar bedient Gewerbe- und Industriekunden in Deutschland, vor allem mit Dachanlagen bis ein, zwei Megawatt und auf den Eigenverbrauch ausgerichtet. Tauber Energy hingegen zielt auf große Freiflächensolaranlagen und Batteriespeicher ab zehn Megawatt mit Netzeinspeisung. Auch neue Geschäftsfelder wie Wasserstoff oder Ladeinfrastruktur fassen wir dort ins Auge. Diese Projekte erfordern andere Prozesse − von der Entwicklung bis zur Umsetzung −, weshalb wir eine eigenständige Gesellschaft geschaffen haben. Mit zwei klar abgegrenzten Marken können wir effizienter arbeiten.
E&M: Wie viele Mitarbeiter hat Tauber Energy aktuell?
Weinig: Momentan beschäftigen wir bei Tauber Energy zwölf Mitarbeiter ohne die drei Geschäftsführer, vorwiegend Ingenieure aus den Bereichen Elektro und Bauwesen. Einige Mitarbeiter kommen im Laufe der nächsten Wochen hinzu. Perspektivisch wollen wir das Team mit wachsendem Projektvolumen erweitern. Die gesamte Tauber-Gruppe zählt aktuell rund 70 Mitarbeiter. Wir arbeiten häufig mit Sub- und Partnerunternehmen, behalten jedoch das technische Know-how inhouse.
E&M: Ihr Partner Tethys Impact Energy, welche Rolle spielt er?
Weinig: Tethys Impact Energy hält 25 Prozent an Tauber Energy und Hauptakteur Andreas Schell beteiligt sich aktiv operativ an der Unternehmung.
Ziel ist, die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken
E&M: Andreas Schell, der frühere Vorstandsvorsitzende der EnBW?
Weinig: Genau der. Andreas Schell ist einer der drei Geschäftsführer neben David Fleck und mir. Andreas bringt große Expertise mit und wir teilen die gleichen Werte. Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern wir wollen das auch leben. Wir wollen Tauber Energy in mehreren Phasen abgestimmt auf unser Projektportfolio entwickeln. Ziel ist, nicht nur Projektentwicklung zu betreiben, sondern die gesamte Wertschöpfungskette von der Planung über den Bau bis zur Wartung abzudecken.
E&M: Sie nennen in Ihrer Unternehmensbeschreibung eine Projektpipeline von 1.000 Megawatt. Wie setzt sich die Zahl zusammen?
Weinig: Das ist richtig, wir streben die 1.000 Megawatt an. Konkret haben wir einen dreistelligen Megawatt-Bereich, den ich als ‚fully developed‘ bezeichnen möchte, also mit gesicherten Landflächen, Netzanschluss und vorliegender Baugenehmigung. Rund 80 Prozent davon sind Batteriespeicherprojekte in Deutschland. Hinzu kommen noch Solaranlagen, die wir aber ausschließlich in Kombination mit Speichern planen.
E&M: Warum liegt Ihr Fokus auf Batteriespeichern?
Weinig: Speicher sind essenziell für die Energiewende. Sie schaffen Flexibilität und wirtschaftliche Optionen, da sie sowohl Energie speichern, als auch verteilen können. Wir haben bereits erste Speicherprojekte realisiert, beispielsweise ein Zehn-Megawatt-Projekt mit 22 Megawattstunden Kapazität in Thüringen, das im Februar ans Netz geht.
E&M: Übernimmt Tauber Energy auch die Vermarktung des Stroms beispielsweise am Regelenergiemarkt?
Weinig: Wir agieren als Asset Owner und arbeiten mit Vermarktern zusammen − ich sage lieber Händler −, die unsere Anlagen nutzen. Technische Parameter wie die Häufigkeit von Lade- und Entladezyklen legen wir vorab fest, um die Lebensdauer der Speicher zu sichern. Das ist vergleichbar mit dem Laden beim Handy. Die Händler bedienen dann den Regelenergiemarkt und die Handelsmärkte. Für uns kann dabei die Kombination mit Solaranlagen oder anderen Erzeugern sinnvoll sein. Dadurch können wir Netzkapazitäten effizienter nutzen. Der Speicher nutzt die überschüssige Solarenergie und speist außerhalb der Sonnenstunden ein. So maximieren wir die Wertschöpfung und entlasten das Netz.
E&M: Wie finanzieren Sie solche Vorhaben, die ja oft hohe Summen im Millionenbereich erfordern?
Weinig: Wir gehen hier schrittweise vor. Das erste Projekt haben wir aus eigenen Mitteln finanziert, um zu zeigen, dass wir bereit sind Risiko zu tragen. In der reinen Projektentwicklung, die weniger kapitalintensiv ist, konnten wir bereits ein Portfolio mit einem Investor aufstellen, das sich im 100-Megawatt-Bereich bewegt. Für die weitere Skalierung führen wir aktuell Gespräche, um dies in Blöcken von 100 bis 200 Megawatt weiter auszubauen.
E&M: Wer sind diese Investoren? Handelt es sich um Banken, Fonds oder private Geldgeber?
Weinig: Das Risikoprofil von Speicherprojekten ist komplex, da die Einnahmen stark von den aktuellen Marktpreisen anhängig sind. Hier rechnen wir mit einer Fremdkapitalquote von 50 bis 70 Prozent je nach Projektstruktur. Die Eigenkapitalgeber sind oft Family Offices oder institutionelle Investoren, insbesondere Infrastrukturfonds, die das Risiko einschätzen und tragen können. Banken kommen erst in einer späteren Phase ins Spiel, etwa bei der Projektfinanzierung.
Die Finanzierung von Speichern ist riskanter als bei EE-Anlagen
E&M: Welche Herausforderungen gibt es bei der Finanzierung von Speicherprojekten?
Weinig: Anders als bei Solaranlagen mit Einspeisetarifen ist die Finanzierung von Speichern über den Strommarkt riskanter. Das verlangt von Investoren eine hohe Risikobereitschaft. Zudem erhalten Speicherprojekte weniger Fremdkapital, da Banken vorsichtiger agieren. Wir kalkulieren diese Risiken bewusst ein und setzen auf nachhaltige Partnerschaften mit erfahrenen Kapitalgebern, die auch Marktbereinigungen überstehen können.
E&M: Sie sehen auch andere Energieversorger und Stadtwerke als mögliche Partner. Warum?
Weinig: Stadtwerke sind aus unserer Sicht ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Sie sind regional stark verankert, kennen die Gegebenheiten vor Ort und besitzen oft Netzanschlüsse − aktuell ein entscheidender Vorteil. Wir arbeiten mit Stadtwerken in verschiedenen Projekten, etwa bei Solarparks und Speichern, zusammen. Dabei möchten wir nicht nur Netzanschlüsse nutzen, sondern Partnerschaften eingehen und co-investieren. Wir wollen unser Know-how einbringen und gemeinsam an der Umsetzung arbeiten.
E&M: Haben Sie bereits Erfahrungen mit Stadtwerken gemacht?
Weinig: Ja, haben wir, beispielsweise mit den Stadtwerken Tauberfranken und den Stadtwerken Wertheim.
E&M: Worin liegt der Mehrwert einer Zusammenarbeit mit Ihnen?
Weinig: Unser Ansatz ist es, nicht nur als Entwickler oder Baupartner aufzutreten, sondern Projekte ganzheitlich zu begleiten − von der Planung über den Bau bis zur langfristigen Wartung. Mit unserer Erfahrung und den Kompetenzen unserer Partner können wir Stadtwerke dabei unterstützen, die Energiewende effizienter und erfolgreicher zu gestalten.
E&M: Wie sehen Sie den aktuellen Stand der Regulierung für Speicher? Sind Sie damit zufrieden?
Weinig: Der Stand der Regulierung ist aktuell schwierig. Speicher werden einerseits als Verbraucher, andererseits als Erzeuger behandelt. Das schafft Graubereiche. Der Gesetzgeber hat Absichtserklärungen abgegeben, aber es fehlt an einer klaren Umsetzung. Für Investoren ist das eine Herausforderung. Es gibt gute Ansätze, aber ohne Klarheit bleibt die Unsicherheit hoch. Trotzdem ist der Speichermarkt attraktiv, weil der Strommarkt momentan volatil ist, was Chancen bietet. Doch sobald sich die Marktbedingungen stabilisieren, könnten die aktuellen regulatorischen und gesetzlichen Unsicherheiten zu einem Investitionshindernis werden. Themen wie Netzentgelte, Baukostenzuschüsse und Netzanschlussbedingungen sind oft unklar.
E&M: Wie ist Ihre Erfahrung mit Netzbetreibern?
Weinig: Begeisterung sieht anders aus. Netzbetreiber erkennen die Notwendigkeit von Speicherlösungen, aber der Netzausbau ist langsam. Speicher können als Brücke dienen, aber es fehlt an einheitlichen Standards. Zudem erschweren lange Genehmigungsverfahren und bürokratische Hürden die Planung.
E&M: Was wären Ihre Wünsche an die Regulierung?
Weinig: Wir brauchen langfristige Investitionssicherheit. Es sollte klare Rahmenbedingungen geben, insbesondere für Netzanschlüsse und Betriebsbedingungen. Ein runder Tisch mit allen Akteuren wäre sinnvoll, um Standards zu setzen.
Profil soll auf der E-world geschärft werden
E&M: Welchen Trend sehen Sie bei Speichern?
Weinig: Speicherprojekte werden sich weiter standardisieren, etwa in Form von Containerlösungen. Der Bundesverband Energiespeicher plant Sicherheitsrichtlinien, was hilfreich ist. Doch Fachkräftemangel und Lieferzeiten, etwa für Transformatoren, bleiben Herausforderungen. Aber trotz der Hindernisse gibt es Fortschritte und wir sind optimistisch. Mit klaren Rahmenbedingungen und gutem Personal können wir die Energiebranche zukunftsfähig gestalten.
E&M: Sie sind dieses Jahr auf der E-world präsent. Was erhoffen Sie sich von Ihrem Auftritt auf der Messe?
Weinig: Wir möchten unser Profil als Unternehmen schärfen, das Projekte im Bereich Solar mit Speicher umsetzt, wie beispielsweise unsere PV-Anlage mit 400 Kilowatt-Peak für eine Großbäckerei mit 200 Kilowatt beziehungsweise 320 Kilowattstunden Speicher und unserem sogenannten Nulleinspeiser-Konzept. Die Komplexität solcher Projekte wird oft unterschätzt, aber sie sind besonders spannend. Unser Ziel ist es, nicht nur unsere Projekte zu präsentieren, sondern auch Synergien zu schaffen, insbesondere mit Industriepartnern und Stadtwerken.
Weinig: Tauber Solar bedient Gewerbe- und Industriekunden in Deutschland, vor allem mit Dachanlagen bis ein, zwei Megawatt und auf den Eigenverbrauch ausgerichtet. Tauber Energy hingegen zielt auf große Freiflächensolaranlagen und Batteriespeicher ab zehn Megawatt mit Netzeinspeisung. Auch neue Geschäftsfelder wie Wasserstoff oder Ladeinfrastruktur fassen wir dort ins Auge. Diese Projekte erfordern andere Prozesse − von der Entwicklung bis zur Umsetzung −, weshalb wir eine eigenständige Gesellschaft geschaffen haben. Mit zwei klar abgegrenzten Marken können wir effizienter arbeiten.
E&M: Wie viele Mitarbeiter hat Tauber Energy aktuell?
Weinig: Momentan beschäftigen wir bei Tauber Energy zwölf Mitarbeiter ohne die drei Geschäftsführer, vorwiegend Ingenieure aus den Bereichen Elektro und Bauwesen. Einige Mitarbeiter kommen im Laufe der nächsten Wochen hinzu. Perspektivisch wollen wir das Team mit wachsendem Projektvolumen erweitern. Die gesamte Tauber-Gruppe zählt aktuell rund 70 Mitarbeiter. Wir arbeiten häufig mit Sub- und Partnerunternehmen, behalten jedoch das technische Know-how inhouse.
E&M: Ihr Partner Tethys Impact Energy, welche Rolle spielt er?
Weinig: Tethys Impact Energy hält 25 Prozent an Tauber Energy und Hauptakteur Andreas Schell beteiligt sich aktiv operativ an der Unternehmung.
Ziel ist, die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken
E&M: Andreas Schell, der frühere Vorstandsvorsitzende der EnBW?
Weinig: Genau der. Andreas Schell ist einer der drei Geschäftsführer neben David Fleck und mir. Andreas bringt große Expertise mit und wir teilen die gleichen Werte. Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern wir wollen das auch leben. Wir wollen Tauber Energy in mehreren Phasen abgestimmt auf unser Projektportfolio entwickeln. Ziel ist, nicht nur Projektentwicklung zu betreiben, sondern die gesamte Wertschöpfungskette von der Planung über den Bau bis zur Wartung abzudecken.
E&M: Sie nennen in Ihrer Unternehmensbeschreibung eine Projektpipeline von 1.000 Megawatt. Wie setzt sich die Zahl zusammen?
Weinig: Das ist richtig, wir streben die 1.000 Megawatt an. Konkret haben wir einen dreistelligen Megawatt-Bereich, den ich als ‚fully developed‘ bezeichnen möchte, also mit gesicherten Landflächen, Netzanschluss und vorliegender Baugenehmigung. Rund 80 Prozent davon sind Batteriespeicherprojekte in Deutschland. Hinzu kommen noch Solaranlagen, die wir aber ausschließlich in Kombination mit Speichern planen.
E&M: Warum liegt Ihr Fokus auf Batteriespeichern?
Weinig: Speicher sind essenziell für die Energiewende. Sie schaffen Flexibilität und wirtschaftliche Optionen, da sie sowohl Energie speichern, als auch verteilen können. Wir haben bereits erste Speicherprojekte realisiert, beispielsweise ein Zehn-Megawatt-Projekt mit 22 Megawattstunden Kapazität in Thüringen, das im Februar ans Netz geht.

Arne Weinig ist einer der drei Geschäftsführer bei Tauber Energy
Quelle: Tauber Energy
Quelle: Tauber Energy
E&M: Übernimmt Tauber Energy auch die Vermarktung des Stroms beispielsweise am Regelenergiemarkt?
Weinig: Wir agieren als Asset Owner und arbeiten mit Vermarktern zusammen − ich sage lieber Händler −, die unsere Anlagen nutzen. Technische Parameter wie die Häufigkeit von Lade- und Entladezyklen legen wir vorab fest, um die Lebensdauer der Speicher zu sichern. Das ist vergleichbar mit dem Laden beim Handy. Die Händler bedienen dann den Regelenergiemarkt und die Handelsmärkte. Für uns kann dabei die Kombination mit Solaranlagen oder anderen Erzeugern sinnvoll sein. Dadurch können wir Netzkapazitäten effizienter nutzen. Der Speicher nutzt die überschüssige Solarenergie und speist außerhalb der Sonnenstunden ein. So maximieren wir die Wertschöpfung und entlasten das Netz.
E&M: Wie finanzieren Sie solche Vorhaben, die ja oft hohe Summen im Millionenbereich erfordern?
Weinig: Wir gehen hier schrittweise vor. Das erste Projekt haben wir aus eigenen Mitteln finanziert, um zu zeigen, dass wir bereit sind Risiko zu tragen. In der reinen Projektentwicklung, die weniger kapitalintensiv ist, konnten wir bereits ein Portfolio mit einem Investor aufstellen, das sich im 100-Megawatt-Bereich bewegt. Für die weitere Skalierung führen wir aktuell Gespräche, um dies in Blöcken von 100 bis 200 Megawatt weiter auszubauen.
E&M: Wer sind diese Investoren? Handelt es sich um Banken, Fonds oder private Geldgeber?
Weinig: Das Risikoprofil von Speicherprojekten ist komplex, da die Einnahmen stark von den aktuellen Marktpreisen anhängig sind. Hier rechnen wir mit einer Fremdkapitalquote von 50 bis 70 Prozent je nach Projektstruktur. Die Eigenkapitalgeber sind oft Family Offices oder institutionelle Investoren, insbesondere Infrastrukturfonds, die das Risiko einschätzen und tragen können. Banken kommen erst in einer späteren Phase ins Spiel, etwa bei der Projektfinanzierung.
Die Finanzierung von Speichern ist riskanter als bei EE-Anlagen
E&M: Welche Herausforderungen gibt es bei der Finanzierung von Speicherprojekten?
Weinig: Anders als bei Solaranlagen mit Einspeisetarifen ist die Finanzierung von Speichern über den Strommarkt riskanter. Das verlangt von Investoren eine hohe Risikobereitschaft. Zudem erhalten Speicherprojekte weniger Fremdkapital, da Banken vorsichtiger agieren. Wir kalkulieren diese Risiken bewusst ein und setzen auf nachhaltige Partnerschaften mit erfahrenen Kapitalgebern, die auch Marktbereinigungen überstehen können.
E&M: Sie sehen auch andere Energieversorger und Stadtwerke als mögliche Partner. Warum?
Weinig: Stadtwerke sind aus unserer Sicht ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Sie sind regional stark verankert, kennen die Gegebenheiten vor Ort und besitzen oft Netzanschlüsse − aktuell ein entscheidender Vorteil. Wir arbeiten mit Stadtwerken in verschiedenen Projekten, etwa bei Solarparks und Speichern, zusammen. Dabei möchten wir nicht nur Netzanschlüsse nutzen, sondern Partnerschaften eingehen und co-investieren. Wir wollen unser Know-how einbringen und gemeinsam an der Umsetzung arbeiten.
E&M: Haben Sie bereits Erfahrungen mit Stadtwerken gemacht?
Weinig: Ja, haben wir, beispielsweise mit den Stadtwerken Tauberfranken und den Stadtwerken Wertheim.
E&M: Worin liegt der Mehrwert einer Zusammenarbeit mit Ihnen?
Weinig: Unser Ansatz ist es, nicht nur als Entwickler oder Baupartner aufzutreten, sondern Projekte ganzheitlich zu begleiten − von der Planung über den Bau bis zur langfristigen Wartung. Mit unserer Erfahrung und den Kompetenzen unserer Partner können wir Stadtwerke dabei unterstützen, die Energiewende effizienter und erfolgreicher zu gestalten.
E&M: Wie sehen Sie den aktuellen Stand der Regulierung für Speicher? Sind Sie damit zufrieden?
Weinig: Der Stand der Regulierung ist aktuell schwierig. Speicher werden einerseits als Verbraucher, andererseits als Erzeuger behandelt. Das schafft Graubereiche. Der Gesetzgeber hat Absichtserklärungen abgegeben, aber es fehlt an einer klaren Umsetzung. Für Investoren ist das eine Herausforderung. Es gibt gute Ansätze, aber ohne Klarheit bleibt die Unsicherheit hoch. Trotzdem ist der Speichermarkt attraktiv, weil der Strommarkt momentan volatil ist, was Chancen bietet. Doch sobald sich die Marktbedingungen stabilisieren, könnten die aktuellen regulatorischen und gesetzlichen Unsicherheiten zu einem Investitionshindernis werden. Themen wie Netzentgelte, Baukostenzuschüsse und Netzanschlussbedingungen sind oft unklar.
E&M: Wie ist Ihre Erfahrung mit Netzbetreibern?
Weinig: Begeisterung sieht anders aus. Netzbetreiber erkennen die Notwendigkeit von Speicherlösungen, aber der Netzausbau ist langsam. Speicher können als Brücke dienen, aber es fehlt an einheitlichen Standards. Zudem erschweren lange Genehmigungsverfahren und bürokratische Hürden die Planung.
E&M: Was wären Ihre Wünsche an die Regulierung?
Weinig: Wir brauchen langfristige Investitionssicherheit. Es sollte klare Rahmenbedingungen geben, insbesondere für Netzanschlüsse und Betriebsbedingungen. Ein runder Tisch mit allen Akteuren wäre sinnvoll, um Standards zu setzen.
Profil soll auf der E-world geschärft werden
E&M: Welchen Trend sehen Sie bei Speichern?
Weinig: Speicherprojekte werden sich weiter standardisieren, etwa in Form von Containerlösungen. Der Bundesverband Energiespeicher plant Sicherheitsrichtlinien, was hilfreich ist. Doch Fachkräftemangel und Lieferzeiten, etwa für Transformatoren, bleiben Herausforderungen. Aber trotz der Hindernisse gibt es Fortschritte und wir sind optimistisch. Mit klaren Rahmenbedingungen und gutem Personal können wir die Energiebranche zukunftsfähig gestalten.
E&M: Sie sind dieses Jahr auf der E-world präsent. Was erhoffen Sie sich von Ihrem Auftritt auf der Messe?
Weinig: Wir möchten unser Profil als Unternehmen schärfen, das Projekte im Bereich Solar mit Speicher umsetzt, wie beispielsweise unsere PV-Anlage mit 400 Kilowatt-Peak für eine Großbäckerei mit 200 Kilowatt beziehungsweise 320 Kilowattstunden Speicher und unserem sogenannten Nulleinspeiser-Konzept. Die Komplexität solcher Projekte wird oft unterschätzt, aber sie sind besonders spannend. Unser Ziel ist es, nicht nur unsere Projekte zu präsentieren, sondern auch Synergien zu schaffen, insbesondere mit Industriepartnern und Stadtwerken.
Tauber Energy
Die Tauber Energy GmbH ist eine gemeinsame Gesellschaft der Tauber Solar Holding (75 %) in Tauberbischofsheim und der Tethys
Impact Energy GmbH (25 %) in Friedrichshafen. Das Unternehmen wurde vergangenen Oktober gegründet.
Schwerpunkte sind Großprojekte im Bereich Photovoltaik und Batteriespeicher. Das Portfolio umfasst die Entwicklung und Akquisition von Projektrechten, Engineering, Procurement und Construction (EPC) sowie die langfristige Betriebsführung (O&M) der Anlagen. Ein erstes Projekt ist der Bau eines 10-MW/22-MWh-Batteriespeichers in Thüringen, der in den kommenden Wochen abgeschlossen sein wird. Weitere Großspeicherprojekte sind für 2025 und 2026 bereits in der Pipeline.
Standorte hat das junge Unternehmen in Tauberbischofsheim, Würzburg und Frankfurt. Geschäftsführer sind Arne Weinig, David Fleck und Andreas Schell.
Schwerpunkte sind Großprojekte im Bereich Photovoltaik und Batteriespeicher. Das Portfolio umfasst die Entwicklung und Akquisition von Projektrechten, Engineering, Procurement und Construction (EPC) sowie die langfristige Betriebsführung (O&M) der Anlagen. Ein erstes Projekt ist der Bau eines 10-MW/22-MWh-Batteriespeichers in Thüringen, der in den kommenden Wochen abgeschlossen sein wird. Weitere Großspeicherprojekte sind für 2025 und 2026 bereits in der Pipeline.
Standorte hat das junge Unternehmen in Tauberbischofsheim, Würzburg und Frankfurt. Geschäftsführer sind Arne Weinig, David Fleck und Andreas Schell.

Speicher werden immer mehr standardisiert, beispielsweise in Form von Containerlösungen
Quelle: Tauber Energy
Quelle: Tauber Energy

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Freitag, 14.02.2025, 09:15 Uhr
Freitag, 14.02.2025, 09:15 Uhr
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